Sieht er unserem Bärlauch nicht zum Verwechseln ähnlich?























Diese Bilder von Ende Februar zeigen, dass der Aronstab zur gleichen Zeit wie der Bärlauch aus der Erde treibt. Allerdings erscheint er kräftiger und die zusammengerollten Blätter schieben alles zur Seite und wenn´s liegen bleibt, wird´s durchbohrt.

Auf diesem Foto sind die Blattadern im Gegenlicht sehr gut zu erkennen. Im Gegensatz zum Aronstab sind die Bärlauchblätter längs geädert.











Aronstab kann einzeln auftreten, wo es ihm gefällt, auch gerne in Gruppen.
Ganz typisch: wenn er in Rudeln auftritt, sind gleichzeitig sehr unterschiedliche Größen zu finden. Oder innerhalb einer Gruppe gibt es viele kleine und wenige, verhältnismäßig große Blätter.
Wie hier auf den folgenden Bildern zu sehen, die am gleichen Tag Anfang März entstanden.

Zur zeitlichen Orientierung: Zur gleichen Zeit kommt das Scharbockskraut raus und die Schneeglöckchen blühen. Weitere Zeigerbäume: Der Blütenstaub von Hasel und Weidekätzchen fliegt.
Zu diesem Zeitpunkt sind die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen noch nicht zu sehen, die kommen später, haben aber auch (wichtig!) eine längliche Blattstruktur, wie der Bärlauch.

Nach kurzer Zeit entrollen sich die Blätter.



















Die Blätter des Aronstab sind nach innen zur Blattoberfläche gerollt, während ganz junge Bärlauchblätter am Rand eine leichte Wölbung zur Blattunterseite aufweisen.

Ein Hinweis:
Auf diesem Foto sind außerdem zu sehen, oben rechts ein Blatt vom Nelkenwurz und einige kleine Blättchen vom Schar-
bockskraut.












Im kleinen, eben entfalteten Zustand erinnern die Aronstabblätter eher an Spinat, sind jedoch heller.

Je nach Witterung wachsen die Blätter des Aronstab rasch und bald bekommen sie ihr typisches pfeilförmiges Aussehen.

Jetzt dürfte auch für unerfahrene Sammler die Verwechslungs-
gefahr gebannt sein.
Dieses Bild entstand Mitte März.













Jedenfalls dann, wenn er einzeln steht. Gelegentlich kann er jedoch die gleichen Stellen wie der Bärlauch bevorzugen und kann auch in Gemeinschaft mit diesem auftreten.







Zum Frühlingsanfang, 21. März 2011,
sieht das dann wie eine traute Zweisamkeit aus.
















Das ist bei der Sammlung zu beachten, besonders auch dann, wenn der Bärlauch größer geworden ist, die Bestände dichter sind, und der Aronstab einen sogenannten Unterbewuchs
bildet. Bei einer großzügigen Ernte, könnten versehentlich seine Blätter dazwischen geraten.
Also auch jetzt ist genaues Hinschauen und Sorgfalt angeraten.

Das neben-
stehende Bild zeigt einen prächtigen Aronstab am
1. April 2011.
Bald wir aus dem Schaft eine hübsche Blüte mit allerlei Eigen-
artigkeiten treiben.











Zum jetzigen Zeitpunkt werden wir den Aronstab verlassen und unsere Aufmerksamkeit auf eine gefährlichere Zeitgenossin lenken, die Herbstzeitlose.

Ich finde die Blüte des Aronstab sehr schön und werde das hoffentlich in diesem Jahr nicht verpassen. Ich werde also zu gegebener Zeit noch Bilder einstellen, auch von dem imponierenden Fruchtstand. Dieser ist weithin sichtbar.
An dieser Stelle möchte ich schon auf eine Vorgehensweise hinweisen, die ich bis jetzt auch noch nicht praktiziert habe, nämlich, wenn die Bärlauchzeit vorbei ist, mal in seinen Jagdgründen nach den Fruchtständen von Aronstab und Maiglöckchen Ausschau zu halten. Quasi als Warnhinweis für´s kommende Frühjahr.

Ein paar Wochen später:
Und schon ist es wieder passiert. Ich bin zu spät.
Auch hier, das sehr warme und trockene Frühlingswetter hat die Blüten fast eintrocknen lassen.
Der Aronstab am 8. Mai 2011


Normalerweise kann man die beiden nicht verwechseln, allerdings liegt die Genauigkeit im Auge des Betrachters.
Allgemeines:
Die Aussagen in manchen Ausführungen, in Literatur oder auch an anderen Stellen im Internet sind meiner Ansicht nach nicht differenziert genug.

Oft ist zu lesen, dass ein sicheres Erkennungszeichen der starke Knoblauch-
geruch ist. Das stimmt zwar, ist auch zuverlässig, wenn die Pflanzen einzeln stehen. Das heißt, sobald sich wie bei Bärlauch üblich,  dichte Bestände gebildet haben und man bereits den Geruch an den Händen haften hat, gibt dieses Erkennungsmerkmal nicht mehr die nötige Unterscheidungssicherheit.

Mein Anliegen ist es, eine sichere Unterscheidung  zu erreichen, ohne dass die jeweiligen Pflanzen angefasst werden müssen. Den Tipp, die Blätter zum Geruchstest zu zerreiben, halte ich für bedenklich, da dadurch der giftige Pflanzensaft versehentlich von den saftigen, dickfleischigen Blättern der Herbstzeitlosen aufgenommen werden kann. In Fachliteratur ist zu lesen, dass der Pflanzensaft der Herbstzeitlosenblätter auch zu Hautschädigung führen kann.

Wir beginnen unsere Beobachtungen Mitte März:
(In bevorzugten Lagen evtl. etwas früher.)

Ganz zierlich schauen die ersten hier und da vereinzelt aus der Erde. Kaum zu glauben, dass hieraus diese kräftigen Blätter werden.














Harmlos sehen sie aus, die Blätter kommen grundständig, ineinander verschachtelt, zunächst noch sehr schmal, manche mit leicht bräunlicher Tönung an der abgerundeten Spitze (Bärlauchblätter sind spitz).

Aus den ersten Pionieren ist eine grüne Invasion geworden.
Die warmen Tage haben die Herbstzeitlosen sprießen lassen, wie auf dieser kleinen Waldwiese zu sehen.



Bald entwickeln sich hieraus kräftige Pflanzen.






















Frühlingsanfang

Zur zeitlichen Orientierung: die Forsythien blühen und die Weidekätzchen sind bald verblüht.

21.3.2011

Ende März ist auf dieser Wiese Vorsicht geboten.









Diesmal hat der Bärlauch seine eigentliche Heimat verlassen und hat sich auf der Wiese in Gesellschaft mit Anderen angesiedelt.

Immer wieder mußte ich feststellen, dass vielen Menschen die Herbstzeitlose gar nicht bekannt ist, als eine Pflanze, der man im Frühjahr begegnet. Ja aber die blühen doch erst im Herbst, so lila...
Doch jetzt im Frühjahr erscheinen die tulpenähnlichen Blätter (Tulpenblätter sind eher blaugrün).
Herbstzeitlose erinnern an eine Tulpe ohne Stiel, allerdings stehen die Blätter ineinander verschachtelt.

Bilder vom 10.April 2011

Herbstzeitlose wissen sich trotz der Konkurrenz des heran-
wachsenden Grases zu behaupten.




































Imponierende Pflanzen, die müssen was Besonderes sein!

Und tatsächlich, in der Mitte dieses verschachtelten Blattwerks bildet sich am Boden ein Gebilde, welches an eine Blütenknospe erinnert.
In Wirklichkeit
hat die Herbstzeitlose
im Herbst wie
ein lila Krokus geblüht, jedoch ohne Blätter.
Im Volksmund daher auch Nacktarsch genannt.

Zum späteren Zeitpunkt werde ich weiter unten ein Foto mit dem entwickelten Fruchtstand einstellen.

Und gleich noch ein Hinweis für eine weitere irreführende Aussage:
Bärlauch wächst im Wald (ein Foto vom Wohlfühlen auf der Wiese siehe weiter oben),
und Herbstzeitlose wachsen auf der Wiese.

Eigentlich.
Dieses Bild beweist das Gegenteil!
Herbstzeitlose auf einem Waldweg.

Mitte April, wenn Bäume und Gebüsch grün werden
und wie zu sehen, die Weidekätzchen abfallen,
sind Sie durch nichts mehr zu halten.


Aber auch zwischen
heranwachsen-
dem Schilf fühlen sich die Herbstzeitlosen wohl,
hier Anfang Mai 2011 am Reinheimer Teich.

Immer wieder imponieren sie durch eine kraftvolle Erscheinung, wenn sie sich gegen dichten Konkurrenz-
bewuchs am Waldrand, am Wegesrand oder wie unten auf einer Wiese durchsetzen.
























Der in der Erde schlummerne Fruchtstand wird durch den kräftigen Wuchs mit nach oben geschoben, wie auf diesem Bild deutlich zu sehen.
Fotos vom 8.Mai 2011.
Ein Blick ins Herz der Pflanze.






Das Maiglöckchen

Folgender Bericht soll gleichzeitig eine Warnung sein!
Vor einigen Jahren,
es war an einem 24. April, ich habe mir den Tag gemerkt, unternahm ich als Teilnehmerin einer Gruppe eine Bärlauchwanderung.
Im Wald war ein reichhaltiges Angebot, soweit das Auge reichte, Bärlauch!
Es war an der Bergstraße und er stand schon in Blüte.
Wir pflückten, denn schließlich wollte jeder ja auch eine gehörige Portion mit nach Hause nehmen. Manche liefen schon weiter vor und so beeilte ich mich auch, das veranlasst einen evtl. auch nachlässig zu werden, oder weil man viel mitnehmen will, bei so einem reichhhaltigen Angebot, auch mal mit vollen Händen zuzupacken.
Auf dem Rückweg, ich war natürlich eine der Letzten, traute ich meinen Augen nicht, an einer noch lichten Bärlauch-Stelle sah ich, wie ein Maiglöckchen gerade dabei war, sich aus seinem "Winterschlaf" zu winden.
Schock!
Zu Hause angekommen, sortierte ich zunächst mal alle Blätter aus, die keinen Stiel hatten.

Der Termin kann natürlich auch hier variieren, je nach Gegend und Klima.
Diesen 24. April verbrachte ich damals,  wie gesagt, an der Berstraße.
Nachfolgende Fotos zeigen aufgehende Maiglöckchen Angang April 2011, in meinem Garten im Odenwald in beschatteter Lage, jedoch nach einigen warmen Tagen. Als Zeigerpflanze kann man sich an den Forsythien orientieren, sie blühen zwar noch, aber hier sind schon abgefallene Blüten zu sehen. Und die Kirschen stehen in Blüte.












In den ersten Apriltagen:
Maiglöckchen, erkämpft sich den Weg in den Frühling.
An Willensstärke und Aussehen dem Bärlauch und Aronstab sehr ähnlich.

Sie brauchen nur wenige Tage, um kräftig an Länge zuzulegen.

Sie streben noch völlig eingerollt der Sonne entgegen.

7.April 2011

Maiglöckchen bleiben im Gegensatz zu Bärlauch und Aronstab bis zu einem gewissen Längenwachstum in diesem eingerollten Zustand. Das ermöglicht, beim Bärlauchsammeln Ende März, Anfang April in lichten Bärlauchbeständen nach diesen zigarettenähnlichen Trieben Ausschau zu halten.


Auf diesen Bildern ist ein wichtiges Erkennungszeichen ganz deutlich zu erkennen:
Der dunkle, fast bordeauxfarbene Schaft, aus dem die Blätter treiben.
Bärlauch hat eine weißliche Hülle um die Blattstiele

Am 11. April beginnen die Maiglöckchen schon damit, sich zu "entwickeln".



Wenn man also nicht zu hastig vorgeht beim Bärlauch sammeln,  kann man die Beiden in diesem Entwicklungsstadium noch gut auseinander halten.
Später wird es schon schwieriger.

Eine Woche später:
18.April 2011

Hier sind noch die letzten Verwicklungen zu sehen.

Bald ist Ostern:
20.April 2011

Gleich noch ein Hinweis:
In diversen Beschreibungen ist zu lesen, dass Mäiglöckchen mit 2 Blättern gleichzeitig aus einem Stiel treiben. Okay, meistens!
Das man sich hierauf jedoch nicht verlassen kann, zeigt obiges Bild links unten.

Das Aussehen wird ähnlicher.

Zu diesem Zeitpunkt, ca. ab Mitte April sollte man beim Bärlauch sammeln wachsam sein, bei gemischtem Wuchs besteht die Gefahr, versehentlich ein Maiglöckchenblatt zu erwischen.



















Hier nochmal deutlich zu sehen, der dunkle Schaft.

Ein paar Worte zum Standort:
Bis jetzt ist mir der Bärlauch noch nicht unter Nadelbäumen begegnet.
Das Maiglöckchen liebt die gleichen Standortbedingungen, Laubwald.
Wie auf den oberen Bildern zu sehen, ist der Boden mit Nadeln und Zapfen bedeckt.
Die Maiglöckchen haben sich hier nicht freiwillig angesiedelt, sondern wurden von mir hier gepflanzt.
Dennoch nehmen sie die Kiefernadeln nicht übel und breiten sich sogar in deren Richtung über ihre Wurzelausläufer weiter aus.
Dennoch wird man in freier Natur Beide, Bärlauch und Maiglöckchen, im Laubwald finden.

Die unteren Bilder entstanden Ostern 2011 am Main, Maiglöckchen in ihrer natürlichen Umgebung, hier unter Buchen.

























Ein Blick auf die Blattunterseite zeigt ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:
Blattober- und Blattunterseite haben die gleiche intensive Grünfärbung.
Die Unterseite der Bärlauchblätter ist matt und in einem blasseren Grünton als die Oberseite.











Warmes Sommerwetter lässt ein Aprilglöckchen wachsen.








Je nach Standort verläuft die Entwicklung unterschiedlich.
Diese Pflanzen treiben nicht so lange Schäfte, von 2 Blättern an einem Stiel ist noch wenig zu sehen. Sie stehen noch ineinander verschachtelt und eingedreht, obwohl schon Blütenstände erscheinen.





















Am 8. Mai 2011 im Odenald.

 
   
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